DJ Kool Herc, Grandmaster Flash, Furious Five, Afrika Bambaataa oder RUN-D.M.C. – sie alle waren die Taktgeber beim beispiellosen Siegeszug des Hip-Hop, eines Musik- und Lebensstils, der im New York der späten 1970er Jahre in den Parks, Studios, Radiostationen und Clubs der South Bronx seinen Anfang nahm. Die Graphic Novel “Hip Hop Family Tree” erzählt die Geschichte aus der Frühzeit des Hip-Hop.

Text und Ilustrationen stammen von Ed Piskor. Der 1982 in Pittsburgh geborene Comickünstler hat mit Comic-Pionieren wie Harvey Pekar und Jay Lynch gearbeitet, bevor er mit der Graphic Novel “Wizzywig” als Autor eigene Wege ging. Seine Familiengeschichte des Hip-Hop beginnt er mit einem Moment der Erkenntnis: DJ Kool Herc, bekannter Funk- und Soul-DJ aus der Bronx, wollte, um die Party mehr zum Kochen zu bringen, die Instrumental-Parts bekannter Funk-Platten länger spielen, als sie während eines Songs liefen. Zu schnell setzte der Gesang ein. Und er fand einen Weg, das zu verhindern. Herc nahm zweimal die gleiche Platte und mischte immer wieder deren Drum-Breaks ineinander. Währenddessen sprach er in ein Mikrofon oder beauftragte jemanden, es zu tun, um die Tänzer anzuheizen. Diese Art des Plattenauflegens wurde in der Bronx und später auch in ganz New York stilprägend. Eine Szene entstand, Crews konkurrierten um die besten Partys… Hip Hop war da! Von diesen Anfängen erzählt die wundervoll gezeichnete und beeindruckend detaillierte Graphic Novel “Hip Hop Family Tree”. Sie stellt im ersten Band (Mitte der 70er bis 1981) auf insgesamt 112 Seiten alle für die Entwicklung des Hip Hop wichtigen Personen und deren Geschichte vor, erklärt, welchen Einfluss Hip Hop auf Sprache, Gesten und Alltag in den Ghettos hatte, und zeigt, wie sich die Szene durch die allmähliche Kommerzialisierung veränderte und wie aus Geschichten Mythen und aus Songs unvergessliche Hits wurden. Hip Hop ist heute wahrscheinlich das erfolgreichste Genre der Popmusik. Auch durch Graffiti und Breakdance, beide Teil des Hip-Hop-Geistes, hatte er enormen Einfluss auf die Kultur der Gegenwart. Man vergisst leicht, dass er aus Rebellion und Außenseitertum entstand. “Hip Hop Family Tree” erinnert daran…

Jetzt erscheint Band 1 unter dem Titel “Hip Hop Family Tree – Die frühen Jahre des Hip Hop” im Metrolit Verlag auch in deutscher Sprache. Die Übersetzung aus dem Amerikanischen stammt von Stefan Pannor. Zu kaufen gibt es die Graphic Novel u.a. hier. Band 2 der Geschichte ist im englischen Original übrigens für August 2014 angekündigt. Hier gibt es Ed Piskor im Interview:

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